Die Bedeutung des Wildapfels

Wildapfel

Der Wildapfel ist die einzige in Mitteleuropa einheimische Apfelart – er ist in ganz Europa extrem selten.
Leider gehört er zu den "vergessenen" Baumarten, nicht zuletzt wegen der Bedeutungslosigkeit für die Wirtschaft in den letzten Jahren.
Vorgeschichtlich ist zu vermuten, dass seine Früchte einen deutlichen Anteil an der Ernährung der Menschen hatten und als Tierfutter diente.

Ältere Menschen der Region (Osterzgebirge) berichten immer wieder von ihren Erinnerungen mit dem "Huldsäbblboom" (Holzapfelbaum). Noch vor zwei bis drei Generationen haben diese die kleinen Holzäpfel gesammelt, um daraus Tee zu kochen. Dieser Tee war und ist nicht nur ein wohlschmeckendes Getränk, sondern diente auch als Fieber- und Erkältungsmittel.

In der heutigen Zeit lässt sich eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten und Interessensdisziplinen zusammenstellen:

  • Forstwirtschaft - Erhaltung der Waldgenressource
  • Waldrandgestaltung
  • Nutzung an Extremstandorten und als Mischwaldelement
  • Wildweide
  • Naturschutz - Erhaltung der Art
  • Nutzung als Biotopelement für Flora und Fauna
  • Bienenweide, Nahrungsquelle zahlreicher Kleinlebewesen
  • Brutstätte, Unterschlupf
  • Gestaltungselement in der freien Landschaft

Alter Holzapfelbaum
Alter Wildapfelbaum

  • Garten- und Landschaftsbau - Zierwert
  • Obstzüchtung- Nutzung der Resistenzeigenschaften der Art (Resistenzdonor bei Apfelmehltau)

Malus sylvestris hat neben dem ästhetischen Wert als einheimische Wildart auch eine hohe landschaftsökologische Bedeutung.

Seine schönen weiß- rosa Blüten leuchten im Frühjahr über die freie Landschaft des Osterzgebirges. Auch im Herbst schmückt sich der Baum mit grünem und gelblichen Fruchtbehang, den kleinen Holzäpfeln.


Wildapfel Richtung Sachsenhöhe